Erleuchtung und Nirvana
Ziel des buddhistischen Weges ist die Aufhebung und Beseitigung von Leiden. „Alles was ich euch lehre“, hat der Buddha gesagt, „dient nur der Aufhebung des Leidens.“ Der Zustand, der durch die Praxis der Vier Edlen Wahrheiten letztendlich zur Aufhebung des Leidens führt, wird als `Erwachen´ oder `Erleuchtung´ bezeichnet und ist gleichbedeutend mit Nirvana.
Nirvana ist kein Ort, sondern ein Zustand, der unabhängig von Zeit und Ort, von Leben und Tod existiert.
Erleuchtung wird erreicht, indem das Nichtwissen durch Einsicht in die wahre Natur aller Phänomene aufgehoben wird. Dadurch kann die Anhaftung an die Illusion einer unabhängigen Ich-Persönlichkeit aufgegeben werden.
Starke Aufmerksamkeit ist notwendig, um die bestehenden Muster und Konzepte unseres Geistes zu durchschauen und in der Folge zu verändern. Achtsamkeit und konzentrierte Wahrnehmung für das, was wirklich geschieht, sind sehr hilfreiche Mittel. Die Meditation ist eine heilsame Methode, Hingabe und Vertrauen Voraussetzungen.
Die Ebene der Erleuchtung wird im Buddhismus als eine `nicht konzeptionelle´ Ebene des Seins bezeichnet, die nicht auf Vorstellungen, Ideen, Überzeugungen und Glauben beruht. Erleuchtung ist die unvoreingenommene geistige Unbefangenheit und so die vollständige Befreiung von der hypnotischen Kraft unseres Denkens - kein Nichtdenken. Wer erleuchtet ist, ist frei von allen einengenden begrifflichen Vorstellungen, also auch von der Vorstellung von Erleuchtung.