Karma und Samsara
Das Wort `Karma´ bezeichnet kein sich erfüllendes Schicksal, sondern es bedeutet in wörtlicher Übersetzung: Handeln, Tun, Wirken, Tat.
Karma bezeichnet aus buddhistischer Sicht das Gesetz von Ursache und Wirkung. Es bedeutet, dass auf jede Handlung eine Wirkung folgt, die der Natur der Handlung entspricht. So haben heilsame Handlungen heilsame Wirkungen und umgekehrt.
Diese Kette von Ursache und Wirkung erfolgt aber in einer so komplexen Form, dass bestimmte einzelne Wirkungen nicht auf bestimmte einzelne Handlungen rückgeführt werden können. Fest steht nur, heilsamer Samen bringt nur heilsame Früchte und umgekehrt.
Karma bedeutet also nicht, einem vorbestimmten Schicksal ausgeliefert zu sein; vielmehr sind wir selbst diejenigen, die bestimmen, wie es uns um uns steht. Entscheidend für die karmische Wirkung sind unsere Haltung und unsere Einstellung, mit welcher Absicht wir an unsere Handlungen heran gehen.
Wir selbst sind es, die für unsere Handlungen verantwortlich sind und daher auch die Wirkungen erleben müssen und dürfen. Wir haben keinen `Dritten´, bei dem wir uns um Vergebung unheilsamer Handlungen bemühen können. Unser einziges Bemühen, muss dem heilsamen Handeln im Hier und Jetzt gewidmet sein.
Solange dieser Kreislauf von Ursache und Wirkung aufrecht bleibt, befindet sich unser `Selbst´ (die von uns erzeugte Existenz) im ständigen Kreislauf von Werden und Vergehen. Unser Körper findet ein natürliches Ende, und unsere karmischen Wirkungen manifestieren sich in einer folgenden Existenz. Dieser Prozess wird als bedingter Existenzkreislauf mit dem Begriff `Samsara´ (sich im Kreis bewegen) bezeichnet. Eine Befreiung aus diesem Existenzkreislauf ist möglich. Die vollständige Befreiung wird als Erleuchtung bezeichnet.
Wenn wir achtsam auf die Veränderungen und das Geschehen in unserem Leben schauen, dann erkennen wir dieses Wirkungsgesetz auch in kurzen Kreisläufen dieser Existenz und nicht nur über viele Leben hinweg.