Shaolin KulturVerein
Tradition: Chan Buddhismus
Spirituelle Leitung: Die Spirituelle Leitung hat der von Abt Shi Yong Xin eingesetzte Großmeister Shi Yan Liang inne.
Herkunft
Das Shaolin Kloster wurde 495 durch den indischen Mönch Botu gegründet. Kurz darauf gelangte ein weiterer indischer Mönch, Bodhidharma (chin.: Damo; jap.: durma), der 28. Nachfolger Buddhas, nach Shaolin, wo er neun Jahre meditierte, bevor er die Erleuchtung erlangte. Aufgrund seiner eigenen Meditationspraxis begründete er im Shaolin Kloster den Chan Buddhismus, dessen erster Patriarch er wurde. Der Shaolin Orden ist seit der Errichtung des Wiener Tochtertempels im Jahr 2011 in Österreich vertreten.
Unsere Aufgabe
Chan (eigentl. chan'na) ist eine Übertragung des Sanskritwortes Dhyana und kann als Meditation oder Versenkung übersetzt werden. Charakteristisch für den Chan Buddhismus ist der Gedanke, dass Erleuchtung durch Versenkung und Meditation erreicht werden kann und man dadurch plötzlich und intuitiv das eigene innerste Buddha Wesen erkennt.
Chan hat sich auch mit daoistischem und konfuzianistischem Gedankengut angereichert, indische Philosophie und chinesisches Denken flossen ineinander und vermischten sich zu einer eigenen geistigen Disziplin, die vor allem die praktischen Aspekte des Buddhismus betont. Übung und persönliche Erfahrung werden über das Studium von Schriften gestellt. Als Ausgleich zur stundenlangen sitzenden Meditation entwickelte Bodhidharma Körperübungen für die Shaolin-Mönche. Auch im Gong Fu liegt das Hauptgewicht auf praktischer Übung sowie Lenkung des Geistes, und es ist ein Mittel, um Chan zu praktizieren. Chan äußert sich ebenso durch die Gong Fu Praxis und leitet diese. Während äußerlich eine kraftvolle und fließende Bewegung vollzogen wird, manifestiert sich innerlich eine absolute Ruhe sowie Stille. Ein ruhender Pol in einer lärmenden Welt, an der jeder beteiligt ist. Es ist eine spezielle Variation der Meditation, und bietet einen weiteren Zugang auf dem Weg zur Erleuchtung. Ergänzend zu diesen Übungen führte er das Wude (Die 11 Tugenden der Kampfkunst: Barmherzigkeit, Selbstbeherrschung, Bescheidenheit, Demut, Achtung, Rechtschaffenheit, Vertrauen, Loyalität, Wille, Ausdauer, Beharrlichkeit, Geduld und Mut) im Shaolin-Kloster ein, das bis heute Gültigkeit besitzt. Wude setzt sich zusammen aus Kampfkunst und Tugendhaftigkeit (Daode). Kampfkunst ist somit auch eine Form der Lebens- und Geisteshaltung. Geduld, Beharrlichkeit und starker Wille sind nötig. Nicht ein äußerer Gegner wird dabei überwunden, sondern der Übende überwindet sich selbst, schult seinen Charakter, seinen Geist und seinen Körper.
Meditationszeiten
Do., 20:00 – 21:00
Sa., 12:00 – 13:00
Zeremonie
Mi., 20:00 – 21:00
Sa., 11:00 – 12:00