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ÖBR verurteilt den Putsch des Militärs in Myanmar
Die Konflikte der Welt bestehen nicht ohne Zusammenhang mit unseren eigenen KonfliktenMit einem Militärputsch am 1. Februar in Myanmar wurde die Umsetzung des Wahlergebnisses der freien Wahlen vom November des Vorjahres verhindert.
Die darauf folgenden Entwicklungen der letzten Woche lassen weitere schlimme Eskalationen befürchten. Selbstverständlich erheben sich weltweit viele Stimmen, die sich dezidiert gegen diesen Putsch der Militärs aussprechen und zur Rückkehr zu normalen Verhältnissen aufrufen. Und selbstverständlich erhebt auch die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft ihre Stimme genau in diesem Sinne.
Trotzdem bleibt ein großes Unbehagen! Wie oft machen wir das jetzt schon und wie oft werden wir das noch machen und mit welchen Erfolgen? Und Myanmar ist nur ein Krisenpunkt von vielen auf unserem Planeten. Wenn nicht dramatische materielle Sanktionen damit verbunden sind, bleiben solche Aufforderungen meist ohne Erfolg. Aber auch materielle Sanktionen treffen zuerst immer die Ärmsten und die am wenigsten dafür verantwortlichen Menschen in diesen Ländern, bevor sie eine beabsichtigte Wirkung zeigen.
Was ist jetzt die Folge solcher Erfahrungen? Nicht zu reagieren, wenn großes Unrecht geschieht? Zu reagieren, einfach aus gewohnter Automatik heraus, in dem Wissen, dass dadurch ohnehin nichts bewirkt ist?
Vielleicht gibt es einen dritten Weg, nämlich: Auf jeden Fall zu reagieren, auch wenn kein rascher Erfolg garantiert ist und zugleich auch die eigenen Krisenpunkte in den Blick nehmen. Aus buddhistischer Handlungsmaxime geht es immer auch um den klaren Blick auf deren Ursachen und das Entfalten von Mitgefühl mit allen Betroffenen. Auch der Konflikt in Myanmar fordert uns heraus und bietet uns die Gelegenheit, die dortigen Umstände ehrlich, unvoreingenommen und umfassend in den Blick zu nehmen. Zugleich ist es aber auch sehr sinnvoll und heilsam, eigene Konflikte nach diesem Schema zu spiegeln.
Vielleicht schaffen wir daraus einen Mehrwert für uns selbst und für die Gesellschaft, wenn wir uns dadurch immer auch als Teil des Geschehens erleben und uns nicht als unbeteiligte Außenstehende sehen.