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Campus der Religionen – Ausstellung der Siegerprojekte des Architekturwettbewerbes
In Anwesenheit von Bürgermeister Michael Ludwig und Vertretern von Religionsgemeinschaften wurde heute die Ausstellung der Sieger des Architekturwettbewerbes zum Campus der Religionen im Ringturm eröffnet.
Mit dem Campus der Religionen entsteht in der Seestadt Aspern in Wien im Zusammenschluss von acht Religionsgemeinschaften ein interreligiöses Zentrum, das allen religiösen Institutionen sowie der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein wird.
Ein Teil der Vertreter der acht Religionsgemeinschaften
Die Ausstellung im Wiener Ringturm präsentiert die architektonischen Visionen hinter diesem weltweit einzigartigen Friedensprojekt und widmet sich den Einreichungen von 42 Architekturbüros aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Spanien, Schweden, Polen und Frankreich, die sich für den 2020 ausgeschriebenen städtebaulichen Wettbewerb zu dem beispielgebenden Glaubenszentrum qualifizierten.
Im Mittelpunkt der Schau stehen die jeweils drei Siegerprojekte und Anerkennungspreisträger, unter besonderer Berücksichtigung des Siegerentwurfes des Wiener Architekturbüros Burtscher-Durig.
Bürgermeister Michael Ludwig hat das Projekt im Sinne einer Gleichrangigkeit der Religionsgemeinschaften von Anfang an unterstützt und gefördert: „Der Campus der Religionen soll als interreligiöse Begegnungsstätte eine besondere Funktion für das Zusammenleben einnehmen und veranschaulichen, dass in Österreichs Bundeshauptstadt die Religionen nicht nur nebeneinander, sondern auch miteinander leben können. Ich sehe damit eine Möglichkeit, sich gemeinsam für Frieden und eine bessere Welt einzusetzen.“
Am Podium: ÖBR-Präsident Gerhard Weissgrab und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig
Ähnlich argumentiert ÖBR-Präsident Gerhard Weissgrab in seinem Statement: „Alle Religionen prägt – neben unterschiedlichen philosophischen Zugängen – ein gemeinsames Ziel: Frieden zu fördern und Frieden zu schaffen. Es geht um das Miteinander für einen Frieden zwischen den Menschen, den Kulturen und Nationen. Dies kann nur funktionieren, wenn es einen wertschätzenden Dialog auf Augenhöhe zwischen allen Religionen und darüber hinaus mit allen Bereichen der Gesellschaft gibt.“
Die Ausstellung ist von 29. September bis 5. November 2021 Montag bis Freitag von 9:00 bis 18:00 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen. Ort: Ausstellungszentrum im Ringturm, Schottenring 30, 1010 Wien.
Statement von ÖBR-Präsident Gerhard Weissgrab im Wortlaut
„Das was ich jetzt sagen werde, mag vielleicht etwas eigenartig wirken, nachdem es sich um die Eröffnung einer Architekturausstellung handelt, bei der es zwangsläufig mehr oder weniger um Bauwerke gehen muss.
Aber: Das Besondere und Wesentliche an diesem Campus der Religionen, an dieser Stätte der interreligiösen Begegnungen, sind nicht die Gebäude, die Kirchen, Tempeln oder Moscheen – das Besondere ist das Miteinander. Das, was sich in den letzten 10 Jahren im Laufe unzähliger Gespräche innerhalb und zwischen den Vertreterinnen und Vertretern der unterschiedlichen Konfessionen und Religionen entwickelt hat, seit dem ersten Impuls, diesen Campus zu errichten.
Statement von ÖBR-Präsident Gerhard Weissgrab
Diese vielen Gespräche haben bis heute – einmal abgesehen von den Fahnen – noch nichts sichtbar-materielles entstehen lassen. Es ist aber etwas entstanden, das jedes Bauwerk weit überragt, nämlich gegenseitiges Vertrauen und ein wertschätzendes Miteinander, das alle selbstverständlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Religionen unangetastet lassen kann.
Es gibt einige Orte in Europa und der Welt, an denen sogenannte Häuser oder Plätze der Religionen entstanden sind. Sie alle sind nicht vergleichbar mit unserem „Campus der Religionen“ hier in Wien. Wenn im Westen von den Religionen gesprochen wird, so meint man damit meist die 3 monotheistischen Religionen Christentum, Islam und Judentum.
Bei unserem Campus wird aber der Begriff der Religionen nicht verkürzt interpretiert, sondern im modernen religionswissenschaftlichen Verständnis. In diesen Religionsbegriff sind alle Religionen eingeschlossen, theistische Religionen genauso wie Nicht-Theistische. Alle diese Religionen prägt – neben unterschiedlichen philosophischen Zugängen - ein gemeinsames Ziel. Und das ist Frieden zu fördern und Frieden zu schaffen.
Es geht um das Miteinander für einen Frieden zwischen den Menschen, den Kulturen und Nationen. Das kann nur funktionieren, wenn es einen wertschätzenden Dialog auf Augenhöhe zwischen allen Religionen gibt und in weiterer Folge darüber hinaus aber auch zwischen und mit allen Bereichen der Gesellschaft.
Das Novum und große Plus unseres Campus besteht ja nicht nur darin, dass sich hier monotheistische und nicht-theistische und in naher Zukunft auch polytheistische Religionen treffen, sondern auch Lehre und Wissenschaft in Form der KPH vertreten sind.
Wir werden die aktuellen, ständig steigenden Anforderungen an die Menschheit nur lösen können, wenn wir unsere gegenseitige Abhängigkeit verstanden haben und diesem Verständnis durch ein wertschätzendes Miteinander auch Rechnung tragen. Dafür kann dieser Campus der Religionen einen sehr wichtigen Impuls und Beitrag liefern.“
Redaktion und Fotos: Manfred Krejci