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Autofasten 2024: Sorge um unsere Erde!
Das erste Mal rufen mehrere Religionsgemeinschaften zusammen mit den katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten dazu auf, klimaschädliches Mobilitätsverhalten neu zu überdenken und das Auto so oft es geht stehen zu lassen.
Viele Menschen sind diesem Aufruf in den letzten Jahren schon nachgekommen und haben erlebt, dass es eine neue Lebensqualität hat, sich nicht vom Auto abhängig zu machen. Die Initiative „Autofasten 2024“ lädt in der Fastenzeit vom 14. Februar bis 30. März 2024 dazu ein, eigene Gewohnheiten zu überdenken und Raum für neue Wege zu schaffen.
Auch wenn der CO2-Ausstoß im Straßenverkehr in den letzten Jahren abgenommen hat, ist er noch um rund 50 Prozent höher als im Jahr 1990. Um den CO2-Ausstoß des Verkehrs österreichweit zu senken, sind Verhaltensänderungen notwendig. Daher ruft die Initiative Autofasten seit 20 Jahren auf, das Auto - wann immer möglich - stehen zu lassen.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler gratuliert zu 20 Jahren Autofasten: „Diese Aktion lädt jedes Jahr wieder ein, Routinen zu ändern und die vielen Vorteile des Radfahrens, Gehens oder der Öffi-Nutzung auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Schule wortwörtlich selbst zu erfahren. Denn eines ist sicher: Weniger Autoverkehr bedeutet mehr saubere Luft, weniger Lärm und tut unserer Umwelt gut. Insbesondere freue ich mich, dass erstmals ein breites Bündnis an religiösen Gemeinschaften – die Katholische und Evangelische Kirche, die israelitische Kultusgemeinde, die Buddhistische Glaubensgesellschaft, die Bahaí Religion sowie die Alevitische Glaubensgemeinschaft die Aktion Autofasten gemeinsam durchführt.“
Umweltbischof Alois Schwarz ist ebenfalls dankbar, dass Autofasten auf eine interreligiöse Ebene gehoben wurde, weil wir - wie Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato Si (LS) schreibt: „ein Gespräch brauchen, das uns alle zusammenführt, denn die Herausforderungen der Umweltsituation, die wir erleben, und ihre menschlichen Wurzeln interessieren und betreffen uns alle.“ (LS 14). Er dankt dem Klimaministerium für die jahrelange Unterstützung dieser Aktion.
V.l.n.r.: Kathrin Kubesch, JUFA Hotels Wien;
Jaron Engelmayer, Oberrabbiner der IKG Wien;
Markus Gerhartinger, Sprecher der Österr. Kirchl. Umweltbeauftragten;
Dr. Matthias Geist, Superintendent der evang. Kirche in Wien;
Fazli Temel, Geistlicher der alevitischen Glaubensgemeinschaft;
Dipl. Ing. Ralph Dopheide, Umweltbeauftragter der evang. Kirche Wiens;
Dr. Alois Schwarz, Bischof der Diözese St.Pölten und Umweltbischof der Österr. Bischofskonferenz;
Gerhard Weißgrab, Präsident der ÖBR Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft;
Bundesministerin Elenore Gewessler;
Erika Erber, Vizepräsidentin der ÖBR;
Ulla Rasmussen MSc, Geschäftsführerin VCÖ – Mobilität mit Zukunft;
Rudi Windisch, Bahaí Religionsgemeinschaft;
Mag. Klaus Garstenauer, Vorstand der ÖBB-Personenverkehr;
Dipl.-Ing.in Dr.in Unbehaun Wiebke, Abteilung II/6 – Aktive Mobilität und Mobilitätsmanagement.
Fotos: Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
Aktiv mobil
Die gemeinsame Aktion Autofasten der Katholischen und Evangelischen Kirche ist eine Einladung, das Auto einfach mal stehen zu lassen und vermehrt auf aktive Mobilität zu setzen. „klimaaktiv mobil“, die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), unterstützt diese Aktion, denn das Radfahren und das Gehen bringen viele Vorteile mit sich. Neben dem gesundheitlichen Nutzen reduziert der Umstieg auf nachhaltige Fortbewegungsmittel Abgase, Staub und Lärm und entlastet die eigene Geldbörse.
„Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, Gewohnheiten zu ändern und gesünder zu leben. Wer statt mit dem Auto zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, kommt regelmäßig auf eine Portion gesunder Bewegung. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil ist, kann die Zeit anders nutzen. Dank der Aktion Autofasten haben schon viele Menschen erlebt, dass es viel häufiger als gedacht möglich ist, autofrei mobil zu sein“, gratuliert VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen zu 20 Jahre Autofasten.
Klaus Garstenauer, Vorstand ÖBB-Personenverkehr AG: „Ich hoffe, dass auch in diesem Jahr viele Menschen das Autofasten zum Anlass nehmen, andere Arten der Mobilität auszuprobieren. Diese Lösungen umfassen natürlich den Zug und den Bus. Aber auch Angebote für kürzere Wege, wie Bike- oder E-Scooter-Verleihe, ermöglichen zuverlässig Mobilität ohne Pkw. Für grüneres Reisen auch im Jahr 2024.
Zeit für Veränderung
Auch weltweit muss das Steuer herumgerissen werden, um eine noch stärkere Klimaerwärmung verhindern zu können. Wie eine aktuelle Studie der Universitäten Graz und Wien zeigt, kosten die Folgen des Klimawandels in Österreich bereits bis zu 15 Milliarden Euro im Jahr, mit steigender Tendenz. Wir müssen uns daher gemeinsam dafür einsetzen, den menschengemachten Klimawandel zu bremsen. Veränderungen sind dringend notwendig. Das Klimavolksbegehren hat gezeigt, dass die Bevölkerung dazu bereit ist. Der vom Klimaministerium eingesetzte Klimarat lieferte in seiner zweijährigen Tätigkeit gute Ideen und legte Forderung auf den Tisch, welche bis heute noch nicht umgesetzt wurden.
Die Forderungen
Deshalb fordert die Aktion Autofasten auch im 20. Jahr ihres Bestehens, weniger motorisierten Verkehr, bessere öffentliche Anbindung auch außerhalb der Ballungszentren, die Senkung der Tempolimits, Stopp von Straßenausbauprojekten und ein klares Bekenntnis zu einer Transformation in eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für uns und die nächsten Generationen.
TeilnehmerInnen können mit der Aktion Autofasten ein Klimaticket oder einen Kurzurlaub in einem JUFA-Hotel für Familien mit schulpflichtigen Kindern gewinnen.
Autofasten für Schulen
Mithilfe des „Pickerlbaums“ können Lehrerinnen und Lehrer das Thema Autofasten in den schulischen Alltag integrieren: Schülerinnen und Schüler kleben jeden Tag, an dem sie nicht mit dem Auto in die Schule gekommen sind, ein grünes Blatt auf ein großes Plakat, auf dem ein Baum zu sehen ist. Ziel ist es, den Baum bis zum Ende der Fastenzeit mit möglichst vielen Blättern zu bekleben. Am Ende der Fastenzeit erhalten die Schulen, wenn sie ein Bild ihres beklebten Pickerlbaumes einreichen, 40 Euro für die naturnahe Gestaltung ihres Schulgartens.
VCÖ Medienpaket
Anlässlich von 20 Jahre Autofasten können TeilnehmerInnen sich ein Jahr lang kostenlos vom VCÖ- über die Entwicklung im Bereich der Mobilität in Österreich informieren und sind dadurch manchmal selbst der Politik einen Schritt voraus.