„Lust, Mögen und Verlangen"
Freitag 19:00 — 21:00; Samstag 10:00 — 17:00; Sonntag 10:00 — 14:00
Frühbuddhistische Darlegungen sehen im Begehren(taṇhā,lit. ‚Durst‘ oder ‚Dürre‘) eine zentrale Kraft hinter der Erfahrung von Unzufriedenheit und Unzulänglichkeit und führen viele Schattierungen des Leidens – körperlicher oder psychischer Schmerz, Verlust, Enttäuschung, Frustration und Belastung – direkt oder indirekt auf Formen des Begehrens zurück. Der scheinbar unverfängliche Begriff ‚Begehren‘ verschleiert dabei die Tatsache, daß die Gegenstände unseres expliziten Wollens oft einen tiefer liegenden existentiellen Zustand verdecken, der Wesen auf vielerlei Weise nötigt, fortwährend nach Bestätigung, Befriedigung und Beschwichtigung zu suchen.
Auf einen ersten Blick hegen buddhistische Traditionen offenkundige Missbilligung für das Begehren und sehen in seinen Formen eine unersprießliche und Leiden schaffende Kraft. Das Ausmaß unserer Sehnsucht, unseres Verlangens und Ehrgeizes und das Pathos der auf sie folgenden Suche werden dadurch kompliziert, daß Begehren nicht nur Leiden schafft, sondern auch als Motor von Motivation, dem Streben nach Vervollkommnung und nach Befreiung wirkt. Erst bei genauerem Hinsehen offenbaren die alten Lehren eine vielschichtigere Perspektive auf die Mehrdeutigkeit von Begehren – und erschließen ein Unterscheidungsvermögen und hilfreiche Ansätze, um destruktive in konstruktive Kräfte des Wollens umzuwandeln.
Das Praxiswochenende widmet sich einer Klärung des Begriffs und der Rolle des Begehrens, wie westliche und buddhistische Psychologien es verstehen. In der Erkenntnis, dass Verlangen nicht einfach negiert werden kann, soll der Kurs dazu beitragen, das Zusammenspiel von Lust, Verlangen und Sucht in unserem Leben durch die Linse buddhistischer Psychologie tiefer zu verstehen und einige der Werkzeuge kontemplativen Geistestrainings vorzustellen; diese werden psychologisch und mit einem Blick auf jüngere Forschungen in den Neurowissenschaften verortet.
Das Wochenende findet in einem Praxis- und Theorieverhältnis von 50:50 statt, besteht aus Stoßreferaten, stillen und geführten Meditationsübungen und Gelegenheit zu Diskussion und Gruppengespräch. Es zielt darauf ab, Achtsamkeits-Praktizierenden Wege zu bieten, Verlangen, seinen Mustern und Bedingungen realistisch zu begegnen und sich transformativ mit ihnen auseinanderzusetzen.
Kosten: 225.-
Informationen zum Veranstaltungsort
Ort: | Karma Kagyü Sangha, Buddhistisches Zentrum |
Adresse: | Fleischmarkt 16, Stiege 1, 2.Stock, Tür 23, 1010 Wien |
Telefon: | |
Website: | www.karma-kagyu.at |
Informationen zu Vortragenden
Name: | Marc Weber Akincano |
Akincano Marc Weber wurde 1960 in Bern (CH) gebore | |
Website: | www.akincano.net |
Name: | Christoph Köck |
Christoph Köck (1962) war Mönch in der Theravadatr | |
Telefon: | 01 595 50 18 |
E-Mail: | christoph.koeck@drei.at |
Website: | www.christoph-koeck.at |
Informationen zur Kontaktperson
Name: | Christoph Köck |
Christoph Köck (1962) war Mönch in der Theravadatr | |
Telefon: | 01 595 50 18 |
E-Mail: | christoph.koeck@drei.at |
Website: | www.christoph-koeck.at |
27.03.2020, 19:00 –
29.03.2020, 14:00
Wien
Vortragende:
Marc Weber Akincano
Christoph Köck
Information & Anmeldung:
Christoph Köck